Die Hütte brennt – mittlerweile lichterloh. Noch immer gibt es für die Gastronomiebranche keine Öffnungsperspektive. Aus diesem Grund ruft der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) jetzt zum zweiten Mal zu einer großen Protestaktion auf. Unter dem Motto „Die Hütte brennt“ sollen alle Gastronomen in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar das Licht in ihren Betrieben brennen lassen.
Der VEBWK möchte damit auf die verheerende Situation für Selbständige, Mitarbeiter und indirekt Betroffene der Branche aufmerksam machen und fordert von der Politik eine klare Öffnungsperspektive für die Gastronomie. Jeder vierte Gastronom denkt mittlerweile über eine Geschäftsaufgabe nach. Ein erschreckendes Ergebnis einer aktuellen DEHOGA-Umfrage. Mit davon betroffen sind auch Mitarbeiter, Zulieferer, Verpächter, Reinigungsservices – die Liste ist lang. „Es kann und darf so nicht weitergehen“, sagt VEBWK-Geschäftsführerin Dr. Ursula Zimmermann, „die versprochenen Hilfen kommen viel zu spät an, vielen Betrieben geht die Luft aus.“
Bereits Anfang Februar hatte der VEBWK daher eine große Protestaktion ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Die Hütte brennt“ hatten unzählige Gastronomen in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar das Licht in ihren Betrieben brennen lassen, um ein Zeichen der Solidarität untereinander zu setzen, aber auch um eine Mahnung an die Politik auszusprechen. „Die Aktion war ein voller Erfolg“, freut sich Dr. Ursula Zimmermann, „nicht nur Gastronomen, auch Betriebe aus anderen Branchen haben sich dran beteiligt und damit ein starkes Zeichen gesetzt.“
Der mit der Protestaktion verbundenen Forderung des VEBWK, die Gastronomiebetriebe spätestens ab 1. März unter Einhaltung der AHA-Regeln zu öffnen, kamen die verantwortlichen Politiker bisher nicht nach. Aus diesem Grund soll die Aktion nun in die zweite Runde gehen. „Während sich andere Branchen Hoffnung auf eine baldige Öffnung machen dürfen, spricht mancher Politiker gar davon, dass wir „erst im Sommer wieder im Biergarten“ sitzen, so ein Zitat von Kanzleramtsminister Braun. Für eine Branche, die so viel in Schutzkonzepte investiert hat wie kaum eine andere, hört sich das wie blanker Hohn an, zumal die Gastronomie nicht der Pandemietreiber war“, sagt die Geschäftsführerin „daher rufen wir jetzt alle Gastronomen dazu auf, das Licht in ihren Betrieben in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar noch einmal brennen zu lassen!“
Während immer mehr Gastronomen keinen Ausweg mehr aus der derzeitigen Situation sehen, kämpft der VEBWK so weiter für eine klare Exit-Strategie der Politik aus den strengen
Lockdown-Maßnahmen und eine baldige Öffnung der Betriebe. „Wir bleiben in der Krise sichtbar“, sagt Dr. Ursula Zimmermann, „füreinander, für die Kunden und als Mahnung an alle Politiker, dass es die Gastronomie noch gibt, aber für viele die Lichter bald endgültig ausgehen. Wir werden nicht aufgeben, für den Erhalt unserer Branche zu kämpfen. Kein Gastronom ist Bayern alleine. Gemeinsam kämpfen wir weiter. Die Hütte brennt mittlerweile lichterloh. Wir brauchen jetzt klare Perspektiven und ein mutiges Handeln der Verantwortlichen. Dafür lassen wir in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar das Licht an. Als Zeichen der Solidarität, aber auch der Mahnung.“