Pressemitteilung vom 02.10.2015

 

Tradition und Wirklichkeit

Wirtshauskultur im Haifischbecken

Luxusmode anstatt Weißwurst. Uhren und Schmuck statt Schweinsbraten mit Knödel. Bodycareprodukte statt die Halbe Weißbier. So könnte das Erlebnis an einer sehr traditionsreichen Stätte in München in Zukunft aussehen. Es wird kräftig spekuliert, ob der Franziskaner demnächst „Opfer eines Immobilien-Deals“ wird.

Es ist diesen Tagen sicher nicht ungewöhnlich, wenn sich Immobilien-Portfolien verändern. Zu wenig Zinsen auf Kapital, unsichere Anlagemöglichkeiten, Kursschwankungen durch Einflüsse auf den Weltmärkten und selbstgemachte Pleiten, Pech und Pannen von Dax-Unternehmen sind einige der Verursacher. Gewiefte Vermögensverwalter erinnern sich dann gerne an „Steine in 1A-Lage“. Gemeint sind die Immobilien-Rosinen in Innenstadtlage der hippen Großstädte. In München zählt das Terrain rund um das Nationaltheater sicher dazu. Und dort befindet sich auch der Franziskaner, der nun zum Objekt der Begierde wird. Der Besitzer möchte gleich eine ganze Shopping-Mall (meint Einkaufszentrum mit möglichst vielen gut zahlenden Mietern) bauen. Tradition hin oder her, für Sentimentalitäten lässt die Gier kaum Platz. Nein, man muss dieses Vorhaben nicht gleich verteufeln, aber man darf und sollte sich einmischen dürfen. Schließlich handelt es sich beim Franziskaner um eine der bekanntesten und beliebtesten Gastronomieeinrichtungen der Landeshauptstadt und gilt als Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen gleichermaßen. An diesem Ort wurden schon wichtige politische Entscheidungen vorbesprochen und dort trifft man sich auch heute noch, um in bayerischer Wirtshausgemütlichkeit den Gedankenaustausch zu pflegen. Das soll nun der Vergangenheit angehören?

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