München – In Nichtraucher-schützenden Zeiten ist Rebellion ja so einfach geworden: Da muss sich der Queens Of The Stone Age-Frontmann Josh Homme im Zenith nur dem Rauchverbot zum Trotz eine Fluppe ins Gesicht stecken, und schon wächst das, was bei all den Frank Zappas, Serge Gainsbourgs und Ron Woods einst normal war, zur Rock“n“Roll-Pose: der rauchende Musiker. Für die Prediger des zur Ersatzreligion verkommenen Gesundheitswahns dürfte jenes Rauchen der neue Satanismus sein, und der war schließlich mal ein Hauptmerkmal der Rockmusik: der Tanz mit dem Teufel. Doch Homme tanzt nicht mit dem Teufel, er tanzt mit dem Tod, dem er vor drei Jahren nach seinem Herzstillstand von der Schippe gesprungen war.
‚Wenn das Leben nichts als ein Traum ist, dann weck“ mich auf‘, singt er darum zu Beginn des Konzerts im düsteren ‚Keep Your Eyes Peeled‘ vom neuen Album. Eine spannende Mixtur aus Glam Rock, Blues und Stoner Rock, aus zum Teil von drei Gitarristen gleichzeitig gespielten Soli und Hommes Gesang, der immer wieder ins Falsett hüpft, ergießt sich wie die Bilderflut der rückwändig gezeigten Visuals über das Publikum.