Von Thomas Frenzel
Leimen. Wo kein Kläger auftaucht, so weiß es der Volksmund, da gibt es auch keinen Richter. Aber sei’s drum: Die Friedhöfe der Großen Kreisstadt werden rauchfrei. So entschied es der Gemeinderat, als er jetzt einstimmig die neue Friedhofsordnung als Satzung beschloss – ohne das Rauchverbot auch nur mit einem Sterbenswörtchen zu erwähnen. Neben dem Rauchen, das in der Liste der nach Dutzenden zählenden Ordnungswidrigkeiten vermerkt ist, untersagt die neue Ordnung auch die Verwendung von Grabmalen, die unter menschenverachtenden Bedingungen hergestellt wurden.
Die neue Friedhofsordnung, in die auch neue Grabformen wie Urnenrasenreihen- oder Kinderkaufgräber aufgenommen wurden, lockert laut Bürgermeisterin Claudia Felden die bislang sehr eng gefassten Gestaltungsvorschriften etwas. So wurde beispielsweise die Vorschrift, wonach Grabmale mit Glas, Emaille, Porzellan oder Kunststoffen nicht zulässig seien, ersatzlos gestrichen. Neu hinzu kam der Passus, wonach Gestaltung und Inschriften nicht dazu geeignet sein dürfen, „die Gefühle anderer Menschen zu verletzen und Weltanschauungen verächtlich zu machen“. Was aber nach Worten von Klaus Feuchter (FDP) nicht dazu führen dürfe, „dass einmal Grabkreuze verboten werden“.