EU wünscht sich kostenloses Leitungswasser für die Gäste in Restaurants. In Ordnung, aber bitte auf freiwilliger Basis.
Richtlinie oder eher Empfehlung? Nach aktuellem Stand handelt es sich bei der neuen EU-Idee noch um einen Vorschlag. So soll es in staatlichen Gebäuden und in der Öffentlichkeit Wasserzapfstellen geben, um den Verbrauch von Plastikflaschen zu verringern. Das macht durchaus Sinn. Gleichzeitig verbindet man diese Wasser-Initiative dann auch mit der Aufforderung, dass Restaurants und Kantinen zukünftig Leitungswasser gratis ausschenken. Welches Ziel diese Idee verfolgt, ist unklar. In südlichen Urlaubsländern ist das üblich. In Österreich bekommt der Gast immer ein Glas Wasser zum Kaffee, denn das gehört zur Kultur. In Deutschland ist das eher selten. Nun könnte es zu einer Pflicht werden.
Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur sieht in der Initiative grundsätzlich nichts Verwerfliches, gibt aber zu bedenken, dass eine solche „Wasser-Kultur“ in der deutschen Gastronomie nicht als ultimatives Gesetz eingebracht werden sollte. Vielmehr sollte das tatsächlich in freier Entscheidung des Wirtes verbleiben, damit dieser bei etwaigen Übertreibungen eingreifen kann. Es ist nämlich kaum auszuschließen, dass es Zeitgenossen gibt, die eine Vorspeise und ein paar Gläser kostenloses Leitungswasser zu ihrem speziellen Menü machen. Der Wirt schaut dann ins leere Wasserglas, weil er ja zum Beispiel die Kosten für Service und Reinigung trotzdem hat. Ob eine „Benimmregel zur EU-Richtlinie“ zur Verhinderung solcher Vorkommnisse führt, darf ebenfalls angezweifelt werden. Ergo: kostenloses Leitungswasser zum Kaffee oder zum Essen ja – aber keinen gesetzlichen Anspruch, sondern auf freiwilliger Basis des Wirtes oder der Wirtin.
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