Neue Tabakrichtlinien: Was Geschäftsleute, Händler und Kunden von Schockbildern auf Zigarettenschachteln halten
Schockbilder auf Zigaretten Verfaulte Füße, teerverklebte Lungen, gammelige Gebisse: Mit Schockbildern auf Zigarettenschachteln will die Europäische Union Raucher zum Aufhören bewegen. Das EU-Parlament hat Anfang Oktober für schärfere Tabakrichtlinien gestimmt. Ab 2016 sollen die neuen Richtlinien wirksam werden. Zuvor müssen Parlament und EU-Staaten über strittige Details verhandeln.
»Mein Geschäft wird sich nicht in ein Gruselkabinett verwandeln«, sagt Daniela Hoh, Inhaberin eines Tabakwarengeschäfts an der Luitpoldstraße in Marktheidenfeld. Schon heute verkauft die 36-Jährige fast mehr frische Eier in ihrem Geschäft als Zigaretten – und findet das gut. Das Bild der Raucher in der Öffentlichkeit habe sich bereits gewandelt. Früher verließen die Kunden mit drei Stangen Zigaretten unterm Arm das Geschäft – heute verlangen sie nach einer Plastiktüte. Hoh selbst ist von der starken Raucherin zur Gelegenheitsraucherin geworden, auch weil sie die Langzeitfolgen bei manchen ihrer Kunden gesehen hat.
»Ich bin der lebende Beweis, dass es geht. Dass Zigaretten nicht nur ein Suchtmittel, sondern auch ein Genussmittel sein können«, sagt sie. Ganz besonders gelte das bei Zigarren. »Und da haben wir von unseren Vertretern noch gar nichts gehört, wie es weitergeht«, sagt die Geschäftsinhaberin.