Tabaksteuereinnahmen sinken – richtige Schlüsse ziehen
Aktuell meldet der Bundesfinanzmister einen Rückgang bei den Tabaksteuereinnahmen von 1,8 Prozent gegenüber 2011. Insgesamt reichte es aber für 14,2 Milliarden Euro Steuereinnahmen aus Verkäufen von Tabakprodukten in Deutschland. Die zum 1. Januar 2012 planmäßige Erhöhung der Tabaksteuer um etwa 3,5 Prozent mag ein Hintergrund sein, der in der Statistik einen Rückgang der versteuerten Zigaretten, Zigarillos und Zigarren, sowie Drehtabak um 5,9 Prozent erklärt. Ob es aber Rückschlüsse zulässt, die eine Rückläufigkeit des Tabakkonsums beschreiben, darf bezweifelt werden. Verteuerung macht nämlich auch den Weg frei für den illegalen Handel, der gänzlich am Fiskus vorbei geht und jede Statistik mit Grauzonenvermutungen anreichert. In manchen Regionen Deutschlands beträgt dieser Anteil nach Schätzungen bereits über 50 Prozent. Dazu kommen legal eingekaufte Zigaretten im grenznahen Ausland, die ebenfalls nicht in Deutschland versteuert werden. Die Vermutung, dass möglicherweise die erlassenen Rauchverbote in der Gastronomie Wirkung auf den Konsum erzielen, ist aus diesen Gründen ebenfalls nicht nachzuweisen.