Die Energiekrise nimmt immer größere Ausmaße an. Preissteigerungen bei Gas von 160 Prozent und bei Strom von über 120 Prozent sind zu erwarten. Für die noch von der Coronakrise stark angeschlagene Gastronomiebranche ein weiterer existenzbedrohender Schlag. Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) fordert daher nun umfassende Hilfen für die Gastronomie, um ein weiteres Wirtshaussterben zu vermeiden.
„Die Gastronomiebranche sieht sich derzeit gleich mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert“, erklärt VEBWK-Geschäftsführerin Dr. Ursula Zimmermann, „zum einen sind der Personalmangel und die Nachwirkungen der Coronakrise spürbar, zum anderen bedroht jetzt die Energiekrise eine Vielzahl an Gastronomiebetrieben.“ Durch die Abwanderung von Personal während der vergangene zwei Jahre müssen viele Wirtshäuser schon jetzt ihre Öffnungszeiten massiv einschränken, was den nach der Krise so dringend nötigen Umsatz schmälert. Jetzt zwingen die enormen Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie viele Wirte dazu, ihre Preise zu erhöhen. Die Folge: Weniger Gäste – insbesondere, da vielen Menschen aufgrund der Preissteigerungen im privaten Bereich schon grundsätzlich das Geld für einen Restaurantbesuch fehlt. „Wenn jetzt auch noch neue Corona-Maßnahmen im Herbst kommen, bedeutet das für viele Betriebe endgültig das Aus“, so Dr. Zimmermann, „in der Gastronomie treffen derzeit einfach zu viele negative Entwicklungen zusammen.“
Zwar begrüßt der VEBWK die Beibehaltung des verringerten Mehrwertsteuersatzes, die Verlängerung der Sonderregelungen für das Kurzarbeitergeld über den 30. September des laufenden Jahres hinaus und den Abbau der kalten Progression, für die Rettung der bayerischen Wirtshauskultur sind diese Maßnahmen jedoch leider nicht ausreichend. „Um die Folgen der Energiekrise für unsere Betreibe abzumildern brauchen wir dringend einen Energiepreisdeckel für kleinere Unternehmen, sowie Unternehmenshilfen für die Gastronomie. Nicht nur für energieintensive Unternehmen sind von der Energiekrise massiv betroffen!“, so die VEBWK-Geschäftsführerin, „anders werden wir die Gastronomiebranche nichtmehr aus der Krise herausführen können. Die Folge wird ein weiteres, verstärktes Wirtshaussterben sein! Das dürfen und wollen wir nicht zulassen!“