Basta-Behördenpolitik greift weiter um sich
Aus dem Referat droht Ungemach. Die meisten Betreiber von Verkaufsständen auf dem Viktualienmarkt in München, einem echten Wahrzeichen und Publikumsmagnet der Landeshauptstadt, fürchten um ihre Existenz. Grund dafür liefert Kommunalreferent Boris Schwarz. Er will jetzt 75 der 105 Stände überprüfen lassen, da sie so nicht genehmigt wurden und trotz jahrzehntelangem Betreiben kein Brandschutz besteht. Faktisch hat er natürlich recht, basiert seine Sichtweise der Dinge doch auf geltenden Bestimmungen im Jahre 2018. Doch wie so häufig kommen solche Ansinnen wie Befehle und Drohungen daher. Nicht die Spur einer kooperativen Vorgehensweise. Prüfungen und mögliche Folgen bereits im Vorfeld mit den Betroffenen zu besprechen und gemeinsam nach verträglichen Lösungen suchen scheint den Bürokraten von heute fremd.
Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur sieht bei dem zu erwartenden Procedere große Gefahren, dass die so gerne auch von der Politik ins Feld geführte Münchener Wirtshauskultur erheblich unter einer Hau-Ruck-Basta-Sanierung des Viktualienmarktes leiden wird. Einige kleine Wirtshäuser und Biergärten in den Reihen der Marktstände machen das Flair aus, das den Viktualienmarkt so berühmt gemacht hat. In vielen anderen Metropolen wie Wien mit dem Naschmarkt oder die Budapester Lebensmittelhalle sind die Märkte Kulturerbe. Es wäre also weit eher darüber zu befinden, inwieweit die Kommune hier in der Pflicht steht, eine Sanierung mit Verträglichkeit und vielleicht sogar eigenem finanziellem Engagement zu planen. „Der Viktualienmarkt ist ein Denkmal der Wirtshaus-und Einkaufskultur in München“, sagt der VEBWK-Vorsitzende Franz Bergmüller dazu und dürfte sehr vielen Münchnerinnen und Münchnern, aber auch Millionen von Touristen aus dem Herzen sprechen.
Kontakt: VEBWK e.V. Presse, Bodo Meinsen, Email: presse@vebwk.com
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