Spiel mir kein Lied der GEMA.
Ungewöhnlich ruhig war es in den letzten Wochen um die GEMA. Man hätte fast meinen können, die Verwertungsgesellschaft wappne sich für die in 2014 geplante Fortsetzung der Verhandlungen um die Tariferhöhung, nachdem diese kürzlich erst in weiten Teilen vor der Schiedsstelle scheiterte. Jetzt folgt allerdings der GEMA jüngster Streich: die Gefährdung des Münchener Kunstprojekts „Play me, I’m yours“.
„Play me, I’m yours“ ist ein Kunstprojekt des britischen Künstlers Luke Jerram, das schon in 35 Städten rund um den Globus gastierte. Dabei werden alte, von Künstlern bemalte Klaviere in den Straßen der Städte verteilt, um die Passanten dazu aufzufordern, ihrer Musikalität freien Lauf zu lassen und in die Tasten zu hauen. Nun sollte das Projekt nach München kommen. Wäre da nicht die GEMA…
Diese verlangte nämlich von dem Veranstalter Abgaben für jedes Klavier und für jeden Tag, an dem die Instrumente in München stehen. Dabei kam eine Summe von rund 5.000 Euro zusammen. Dieser Betrag hätte für das Projekt das Ende bedeutet, da es sich lediglich durch das Kulturreferat München, eine Stiftung, Spenden und Crowdfunding finanziert. Die GEMA begründete diese hohen Kosten mit folgendem Argument: