Bayerische Spielbanken schrieben 2012 rote Zahlen. Im Interview erklärt Erwin Horak, Präsident der staatlichen Lotterieverwaltung, wer an der Misere Schuld ist. Von Josef Karg

In den bayerischen Spielbanken rollt der Rubel nicht mehr so wie früher – die Gäste bleiben aus. Haben die Menschen aufgrund der Finanzkrise keine Lust mehr aufs Glücksspiel?

Erwin Horak: Das ist nicht der Grund. Allerdings ist die Annahme, dass in schwierigen Zeiten mehr gespielt wird, auch nicht wahr. Grund für die Rückgänge der Erträge sind unter anderem die vielen Internetangebote. Dort sind problemlos mindestens 3000 illegale Glücksspielmöglichkeiten zu finden. Ein ganz entscheidender Faktor ist auch die starke Expansion der gewerblichen Spielhallen in den letzten Jahren. Die Zahl der Geldspielgeräte hat sich allein in Bayern von 2006 bis 2012 auf über 19 000 verdoppelt. Zum Vergleich: In den neun bayerischen Spielbanken stehen 1100 Automaten. Im selben Zeitraum hat sich unser Bruttoertrag halbiert, von 128 auf 60 Millionen Euro.

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Warum nehmen die privaten Kasinos plötzlich derart überhand?

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