Der österreichische Philosoph Robert Pfaller leitet sein 2011 erschienenes Buch “Wofür es sich zu leben lohnt” mit folgenden Worten ein:
„In der Kultur westlicher Gesellschaften hat etwa Mitte der 90er Jahre etwas stattgefunden, das man – mit einem Wort von Karl Marx – als einen Wechsel der „Beleuchtung“ beschreiben möchte. So wie im Theater, wenn noch dieselben, bereits vertrauten Dinge auf der Bühne stehen, aber in einem ganz anderen Licht plötzlich fremd und bedrohlich wirken, war es mit einem Mal auch in der Kultur: Objekte und Praktiken wie Alkoholtrinken, Rauchen, Fleisch essen, schwarzer Humor, Sexualität, die bis dahin glamourös, elegant und großartig lustvoll erschienen, werden seither plötzlich als eklig, gefährlich oder politisch fragwürdig wahrgenommen.“
Woher kommt dieser Beleuchtungswechsel, der die Raucher zwingt, sich sogar bei Eiseskälte unter freiem Himmel zu versammeln, in sogenannten “Raucherzonen”? Wer hat da am Scheinwerfer gedreht? Warum ist gerade in Deutschland das Rauchen auf einmal so verpönt, das viel schädlichere Autofahren aber nicht? Inzwischen hat doch fast jeder begriffen, dass er mit der Zigarette vor allem die eigene Luft verpestet, mit seiner CO2-Überproduktion hingegen die Luft der gesamten Welt.