Sehr geehrte Frau Möllers,
schade, dass in Ihrem Kommentar im Münchner Merkur das Karfreitagstanzverbot von Ihrer Seite so fundamentalistisch argumentiert wird, denn es geht eigentlich nur darum, wie früher bis 3. Uhr in den Karfreitag hinein zu feiern. Dies war bis vor etwa 2005 zur Sperrzeitveränderung zur Putzstunde möglich, aber das Innenministerium hat dann einfach einen 24 Stunden-Turnus für den Stillen Tag eingeführt. Dies ist vor allem an Halloween äußerst geschäftsschädigend. Aber lassen wir mal die geschäftliche Seite außen vor. Die jungen Leute vergnügen sich am Gründonnerstag zumindest auf dem Lande, wie mir persönlich bekannt ist, im Bräustüberl, trinken miteinander, und fahren dann nach Mitternacht oft noch in ein Maibaumstüberl, wie die Wachstationen bei den Maibäumen genannt werden. Aber Sie gehen auch, wenn sie christlich orientiert sind, was auch in ländlichen Gebieten zum Teil nicht mehr als 50 % (Kirchensteuerzahlerstatistik!) sind, dann auch nachmittags in die Kirche. Sie halten also genauso inne, ob sie am Vorabend noch bis 3. Uhr früh unterwegs sind oder nicht. Aber dass man den anderen 50 % auch noch ihr Freizeitverhalten vorschreibt, ist in einer liberalen Gesellschaft nicht mehr zeitgemäß. Gegenseitige Toleranz wäre besser angesagt.
Mit freundlichen Grüßen
Franz Bergmüller, VEBWK-Landesvorsitzender