Stellungnahme des VEBWK
Der TÜV Rheinland, eine Instanz für Gutachten aller Art, bemängelt bei dem Münchner Viktualienmarkt mehrere Brandschutzprobleme in Kellerräumen. Das sieht sogar die Münchner Feuerwehr etwas anders. Hygienemängel werden ebenfalls angeführt, wobei das Kreisverwaltungsreferat sicher bessere Kenntnisse liefern kann, da man dem wichtigen Thema der Lebensmittelhygiene hier seit langem ganz besondere Aufmerksamkeit widmet und die Marktleute sich strikt an die Erfordernisse halten. Leider, wie so oft in den letzten Jahren, reicht ein in Auftrag gegebenes Expertenpapier, um ohne wenn und aber und mit sehr wenig Einfühlungsvermögen Tradition und Flair in Misskredit zu bringen. Sollte es zum baurechtlichen Showdown am Viktualienmarkt kommen, so nähert man sich der Gefahr, eine international bekannte und geschätzte Münchner Institution zu „verschlimmbessern“. Der Viktualienmarkt zieht die Massen an mit seinen Marktständen, den kleinen Gasthäusern, Biergärten und Freischankflächen. Der Markt gehört, so wie er ist, zu den wichtigsten Botschaftern bayerischer Kultur und Lebensfreude. Brandschutzmaßnahmen sind ebenso wichtig, aber bitte mit Augenmaß und keinesfalls falsch ausgelegt. Die städtischen Experten sind gefordert, „die Kirche im Dorf zu lassen“ und eine Lösung zu schaffen, die sicher und bezahlbar sind und in der Außenwirkung keine gravierenden Veränderungen hinterlassen. Dem Kommunalreferat, hier zuständig, sei eine gute und bayerisch verlässliche Hand zu wünschen. Die Bürger und die internationalen Gäste werden es danken.
Insgesamt ist das sensible Thema schon jetzt zum „Problembär“ geworden. Nicht nur innerhalb der Gastronomie taucht es auf ( hier wurden bereits aus diesen Gründen erste Säle geschlossen, da die Auflagen nicht finanzierbar sind ). Die Kommunen selbst haben Probleme damit. Schulsanierungen, Kindergärten und andere Bauwerke sind ebenso betroffen. Kaum mit viel Steuergeldern saniert tauchen neue Anforderungen auf, die sich meist an sogenannten Richtlinien orientieren und keinerlei Rücksicht auf die Wirtschaftlichkeit nehmen. In Zeiten knapper Kassen bleibt dann nur noch Schließung, eine – wie der VEBWK findet – denkbar unzureichende Erkenntnis. Da sollte es doch etwas Kreativität geben, um Sicherheitsansprüchen und Machbarkeiten gerecht zu werden, oder?
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