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Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2024 musste das Gastgewerbe in Deutschland ein reales Umsatzminus von 2,1 Prozent verbuchen. Die Gastronomie traf es dabei besonders hart. Dazu der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK):
„Unser Gastgewerbe und dabei insbesondere die Gastronomie steckt in einer tiefen wirtschaftlichen Krise. Eine Besserung der Situation ist derzeit nicht absehbar“, so VEBWK-Geschäftsführerin Dr. Ursula Zimmermann. Die derzeit vorliegenden Daten zu den Umsätzen des Gastgewerbes in den Monaten Januar bis November 2024 zeichnen ein dunkles Bild von der aktuelle Lage: Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 liegen die realen Umsätze im Gastgewerbe bei einem Minus von 12,6 Prozent. Bezogen auf das Jahr 2023 müssen die Betriebe ein Minus von 2,1 Prozent verbuchen. Besonders betroffen ist die Gastronomie. Hier liegt der reale Umsatzrückgang zum Vorjahr bei 3,7 Prozent. „Auch für das aktuelle Jahr sieht die Prognose nicht besser aus“, erklärt Dr. Zimmermann, „wie die Ergebnisse einer aktuellen DEHOGA-Umfrage zeigen, fürchtet jedes dritte Unternehmen des Gastgewerbes, 2025 in die Verlustzone zu rutschen.“
Die Zukunft der Gastronomie ist ungewiss. Das hat nicht nur wirtschaftliche Folgen, sondern auch soziale: „Das Sprichwort ‚Wenn der Wirt stirbt, stirbt das Dorf‘ ist derzeit leider aktueller denn je. Wenn die Gasthäuser aufgeben oder keine Nachfolger finden, geht auch ein sozialer Treffpunkt verloren“, so die VEBWK-Geschäftsführerin, „wir appellieren daher dringend an unsere Politik: Unserer heimischen Gastronomie muss dringend aus der Krise geholfen werden!“ Als konkrete Maßnahmen schlägt der Verein Förderungen für Wirtshäuser nach dem Vorbild Niederösterreichs vor. Dies könnte effektive Zuschüsse für Übernahmen und Neugründungen sowie ein Investitionsförderprogramm zur Verbesserung der Qualität des Angebots und Erscheinungsbildes beinhalten. Über Kreditgarantien und Ausfallbürgschaften des Staates würde Gastwirten zudem Kreditwürdigkeit ermöglicht werden. „Zudem brauchen wir endlich einen massiven Bürokratieabbau, effektive Maßnahmen gegen die Schwarzgastronomie und eine Neuausrichtung der Steuerpolitik“, fordert Dr. Zimmermann, „die Erhöhung der Mehrwertsteuer zurück auf 19 Prozent war ein herber Schlag für die krisengebeutelte Gastronomie, der dringend rückgängig gemacht werden muss!“ Der Appell des VEBWK richtet sich dabei an die Politik sowohl auf Landes-, als auch auf Bundesebene. „Jetzt müssen wir alle zusammenstehen und gemeinsam Lösungen für den Erhalt unserer Gastronomie finden“, so die Geschäftsführerin, „unsere Wirtshauskultur darf nicht an dieser Krise zerbrechen! Deshalb stehen wir für sämtliche Gespräche und Informationsaustausch gerne zur Verfügung!“