Der Verein zum Erhalt der Bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) bezieht Stellung zu den jüngsten Ereignissen um die Regensburger Brauereigaststätte Kneitinger, bei der ein Hinweis zur Erhöhung der Mehrwertsteuer mit „Danke Ampel“ auf der Speisekarte zu öffentlicher Kritik führte:
In einer Zeit wirtschaftlicher Herausforderungen, gekennzeichnet durch steigende Mehrwertsteuersätze auf Speisen und erhöhte Betriebskosten, verstehen wir die Frustration und den Druck, unter dem unsere Mitglieder stehen. Der Fall der Gaststätte Kneitinger, in der ein Hinweis auf die Mehrwertsteuererhöhung auf der Speisekarte zu öffentlichem Diskurs führte, ist ein Spiegelbild der allgemeinen Stimmung in unserer Branche.
Wir erkennen an, dass die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer während der Corona- und Energiekrise eine notwendige Unterstützung war. Die Rückkehr zu den ursprünglichen Sätzen trifft jedoch viele Betriebe in einer ohnehin angespannten Zeit. In 23 der 27 EU-Staaten gilt eine reduzierte Mehrwertsteuer auf Speisen. Mit der Rückkehr zu einem der höchsten Steuersätze innerhalb der EU setzt Deutschland seine Gastronomen unter enormen finanziellen Druck. In diesem Kontext möchten wir auch auf die aktuellen Bauernproteste hinweisen, die sich ebenfalls gegen steigende Kosten und politische Entscheidungen richten. Die symbolischen Galgen mit Ampeln, die bei einigen Protesten zu sehen waren, zeigen deutlich den Grad der Verzweiflung und den Wunsch nach Veränderung.
Wir fordern daher einen konstruktiven Dialog zwischen Gastronomen, Landwirten, Kunden und der Politik. Unser Ziel ist es, Lösungen zu finden, die sowohl die Wirtschaftlichkeit unserer Mitgliedsbetriebe sicherstellen als auch den Endverbrauchern gerecht werden.
Der Verein zum Erhalt der Bayerischen Wirtshauskultur e. V. steht fest an der Seite seiner Mitglieder und unterstützt alle Bemühungen, die darauf abzielen, das reiche Erbe und die Kultur der bayerischen Gastronomie zu bewahren.