Das Gastgewerbe zählt mit zu den von der Coronakrise am stärksten getroffenen Branchen. Die Folgen der vergangenen Monate machen Betreibern und Mitarbeitern gleichermaßen bis jetzt schwer zu schaffen. Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) fordert daher jetzt nach österreichischem Vorbild einen Langzeit-Kurzarbeits-Bonus für Angestellte in Gastronomie und Hotellerie, um die finanziellen Einbußen der Coronakrise abzumildern.

„Auch wenn die einschneidenden Beschränkungen mittlerweile gefallen sind, machen sich die wirtschaftlichen Folgen der Krise bis heute deutlich bemerkbar“, weiß VEBWK-Geschäftsführerin Dr. Ursula Zimmermann, „laut einer aktuellen DEHOGA-Umfrage müssen Betriebe des Gastgewerbes weiterhin hohe Umsatzverluste hinnehmen, diesen März beispielsweise 27,5 Prozent! Und das bei stark steigenden Energie- und Lebensmittelkosten!“ Dies macht nicht nur den Betreibern zu schaffen. „Die vergangenen Monate, aber auch die derzeitigen Entwicklungen treffen die Mitarbeiter des Gastgewerbes massiv“, so Dr. Zimmermann, „im Gegensatz zu anderen Branchen sind sie durch das Trinkgeld als großer Bestandteil des Lohns direkt vom Umsatz des Betriebs abhängig.“ Eine Tatsache, die bereits in Hinblick auf die Berechnung des Kurzarbeitergelds ein großes Problem dargestellt hatte.

„Um die Angestellten des Gastgewerbes in der derzeitigen Situation zu entlasten und sie für die hohen Einkommensverluste der vergangenen Monate zu entschädigen, fordern wir nach österreichischem Vorbild die Einführung eines Langzeit-Kurzarbeits-Bonus“, sagt die Geschäftsführerin, „in unserem Nachbarland können Mitarbeiter, die von 1. März bis 30. November 2021 für mindestens 10 Monate und im Dezember 2021 in Kurzarbeit waren, bis zu 500 Euro als Einmalzahlung beantragen. Dieses Modell fordern wir auch für Bayern! Selbstverständlich muss diese Hilfe steuer- und sozialversicherungsfrei ausgezahlt werden.“

Auf lange Sicht werden damit nicht nur die Angestellten der Gastronomie und Hotellerie unterstützt, sondern auch eine ganze Branche vor dem drohenden Aus geschützt. „In den vergangenen zwei Jahren wurden die Betreiber nicht nur mit massiven finanziellen Einbußen, sondern auch mit einer Verschärfung des Personalmangels konfrontiert“, weiß Dr. Zimmermann, „ein Job im Gastgewerbe wurde aufgrund der fehlenden Planungssicherheit von Lockdown zu Lockdown unattraktiver. Folge war, dass viele Mitarbeiter in andere Branchen abwanderten.“ Durch Einführung des Langzeit-Kurarbeits-Bonus soll diesem Negativtrend entgegengewirkt werden. „Die Coronakrise ist noch lange nicht überstanden“, so die VEBWK-Geschäftsführerin, „jetzt brauchen wir unbürokratische und schnelle Förderungen und Hilfen von Seiten der Politik, um die wirtschaftlichen Schäden der vergangenen Monate zumindest abzumildern.“

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