Wie in der gestrigen Pressekonferenz verkündet, verschärft Bayern die Coronamaßnahmen weiter. Unter anderem sind jetzt Clubs, Bars und Diskotheken erneut von einer Zwangsschließung betroffen. Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) kritisiert die neuen Regelungen als unverhältnismäßig.
Die bayerischen Clubs, Bars und Diskotheken kommen seit Beginn der Coronkrise auf keinen grünen Zweig mehr“, so Franz Bergmüller, Vorsitzender des VEBWK, „nach monatelangen Zwangsschließungen durften die Betriebe nur unter strengen Zugangsbeschränkungen öffnen. 2G und 3G plus hat massive Umsatzrückgänge verursacht – ein wirtschaftliches Desaster für die bereits stark angeschlagenen Betreiber. Jetzt stehende tausende Arbeitnehmer und Arbeitgeber durch die erneuten Zwangsschließungen ohne die Aussicht auf schnelle Entschädigungen vor dem Aus.“
Schwer von den aktuellen Coronamaßnahmen betroffen ist auch die Speisegastronomie. Die meisten Weihnachtsfeiern wurden bereits abgesagt oder sind aufgrund fehlender Planungssicherheit gar nicht erst in Betracht gezogen worden. Damit entgeht den Gastronomen eines der wichtigsten wirtschaftlichen Ereignisse des Jahres. „Die Gastronomie macht laut einer Studie des RKI nur 0,56 Prozent des Infektionsgeschehens aus“, weiß Bergmüller, „die strengen Maßnahmen für diese Branche sind daher einfach unverhältnismäßig! Dies gilt auch für die jetzt wieder verhängte Sperrstunde.“ Erst vor wenigen Wochen war die Sperrstunde um 22 Uhr für Gastronomiebetriebe 2020 als rechtswidrig entschieden worden. Doch anstatt das Urteil zu akzeptieren, legte die
Bayerische Staatsregierung Revision ein.
Jetzt müssen viele Restaurants sogar wieder komplett schließen. Für Gebiete mit einer Inzidenz von über 1000 wurde ein Lockdown verkündet. „Das ist nicht akzeptabel“, sagt Bergmüller, „ohne Aussicht auf schnelle Entschädigungen werden hier hunderte Betriebe vor das existentielle Aus gestellt!“
„Das Vertrauen in die Politik ist endgültig verspielt“, so der VEBWK-Vorsitzende, „die Folgen der bayerischen Corona-Politik werden verheerend sein. Wie auch in der Pflegebranche, in
der bis zu 20 Prozent des Personals aufgrund der angedrohten Impfpflicht ihren Jobverlassen möchte, werden auch die Mitarbeiter der Gastronomie in andere Branchen abwandern. Unsere Wirtshauskultur, wie wir sie kennen und lieben, wird es dann nichtmehr geben.“