„Topf Secret“ – der neue Internet-Pranger von den „Essensrettern“
Muss so etwas sein? Nein Danke!
Die sogenannten „Essensretter“ von Foodwatch haben eine neue Idee umgesetzt. Im Internet gibt es jetzt das „Topf Secret-Portal“. Da kann man einfach mal anfragen und Hygieneberichte über Betriebe abrufen. Natürlich kann man auch Hinweise geben. Alles im Dienst der Lebensmittelhygiene. Solche Möglichkeiten sind derzeit unheimlich beliebt, entsprechen sie doch dem unaufhaltsamen Wunsch nach Transparenz.
Doch wer definiert eigentlich diese Transparenz? Welche Ziele verbergen sich dahinter? Spätestens nach den ersten Aufklärungen über die Strukturen einer gemeinnützigen Vereinsfirma, die die Dieselfahrverbote in Deutschland durchsetzt, fragen sich manche, ob die so ehrbar scheinenden Initiativen wirklich nur Gutes im Sinn haben.
Das „Topf Secret“ – Portal von Foodwatch nutzt die Auskunftspflicht von Behörden, die den Antragsteller über Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen informieren muss. Das Portal vereinfacht solche Anfragen nun und löste gleich mal eine erste Lawine aus: über 4.500 Anfragen gingen online ein und damit war das Portal bereits überfordert. Wer nun glaubt, dass die beeindruckende Anfragezahl tatsächlich das allgemeine Interesse an Lebensmittelhygiene widerspiegelt, der könnte sich irren. Die so einfach mögliche Anfrage kann auch ganz anderen Motiven zugrunde liegen. Ob Wettbewerb oder einfach nur Spaß am Ärgern – allem wird Tür und Tor geöffnet. Ergo: es ist eindeutig ein Internet-Pranger, der Betroffenen viel Ärger bereiten wird. Und das sogar dann, wenn es zu Unrecht zu einer Veröffentlichung kommt. Zudem kann der Online-Leser gar nicht einschätzen, ob es sich bei einer Beanstandung um eine abgeplatzte Küchenfliese handelte, oder ein tatsächlicher Hygienemangel vorlag. Die Betriebe haben keine Möglichkeit Stellung zu nehmen und so birgt dieses Portal große Gefahren, per Denunziation leichtfertig Existenzen zu vernichten. Das kann doch niemand wirklich wollen, oder?
Die Aktivitäten einiger Organisationen lassen mehr und mehr die Sorge wachsen, dass Verbraucher zu Erfüllungsgehilfen ganz anderer Interessen missbraucht werden. Die Komplexität der Themen ist dabei hilfreich, denn das Internet reduziert diese auf Fragmente und der Betrachter wird nicht in die Lage versetzt, ganzheitlich zu verstehen.
Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur VEBWK e.V. lehnt diese Plattform ab. Die amtliche Lebensmittelüberwachung ist funktionstüchtig und tauglich. Es ist an der Zeit, die Ambitionen von zusätzlichen „Überwachern“ mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Kontakt: VEBWK e.V. Presse, Bodo Meinsen, Email: presse@vebwk.com Tel. 089-90529072